Nachhaltiges Bauen mit Betonfertigteilen

Nachhaltiges Bauen bedeutet, über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg verantwortungsvoll mit Ressourcen und Energie umzugehen. Neben ökologischen Aspekten spielen auch ökonomische und soziale Kriterien eine zentrale Rolle. Ein nachhaltiges Gebäude sollte außerdem flexibel nutzbar, technisch hochwertig sowie rückbau- und wiederverwendbar sein.

Für eine Lösung, die alle diese Anforderungen erfüllt, gibt es kein Patentrezept. Stattdessen gilt es, frühzeitig im Projektverlauf festzulegen, welche Nachhaltigkeitsziele im konkreten Fall besonders gewichtet werden sollen. Die Wahl der Baustoffe ist hierbei ein wichtiger, aber nicht allein entscheidender Faktor.


Ganzheitliche Planung - der Schlüssel zu nachhaltigen Bauwerken

Nachhaltiges Bauen erfordert eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie eine frühzeitige Abstimmung aller am Bau Beteiligten. Dabei sollte ein ganzheitliches Gebäudekonzept Grundlage des gesamten Planungsprozesses sein. Dieser umfasst:

• die frühzeitige Zieldefinition,
• die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von der Planung über Nutzung bis zum Rückbau,
• sowie ein effizientes Qualitätsmanagement.

Nachhaltigkeitskriterien stehen dabei häufig in Wechselwirkung zueinander. Es gilt, Zielkonflikte früh zu erkennen und gemeinsam mit allen Projektbeteiligten abgestimmte Lösungen zu entwickeln. Ein umfassendes, vorausschauendes Planungskonzept sollte vor allem auch objektspezifische Umwelteinwirkungen und mögliche künftige Nutzungsänderungen einbeziehen.


Betonfertigteile für die Nachhaltigkeit eines Bauwerkes

Im komplexen Abwägungsprozess hat eine Entscheidung für das Bauen mit Betonfertigteilen überwiegend positive Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit von Gebäuden. Generell erfüllt die Betonfertigteilbauweise bereits zahlreiche grundlegende Anforderungen des nachhaltigen Bauens – insbesondere durch:

hohe Maßgenauigkeit und Qualität dank industrieller Vorfertigung unter kontrollierten Bedingungen,
Ressourceneffizienz durch Serienproduktion und vielfache Schalungsnutzung,
weniger Emissionen auf der Baustelle durch Verlagerung zahlreicher Fertigungsprozesse ins Werk,
Platzersparnis auf der Baustelle durch optimierte Logistik und just-in-time-Lieferung,
• schnelle Bauzeiten durch hohen Vorfertigungsgrad und damit frühere Nutzung des Gebäudes,
gestalterische Vielfalt durch flexible Formgebung, Farbwahl und Oberflächenstruktur.

Darüber hinaus bieten Betonfertigteile zahlreiche spezifische Vorteile für nachhaltige Bauprojekte – besonders aus technischer und wirtschaftlicher Sicht:

  • Maximale Nutzungsflexibilität und Anpassungsfähigkeit: Große Spannweiten von Geschossdecken und Dachbindern ermöglichen stützenfreie Grundrisse und damit flexible Innenraumgestaltungen, auch bei späteren Umnutzungswünschen.
  • Wiederverwendung möglich: Durch lösbare Verbindungen können Betonfertigteile nach ihrer Nutzungszeit demontiert und in anderen Bauwerken wiederverwendet werden – auch nach mehr als 50 Jahren.
  • Hohe Dauerhaftigkeit: Die exakte Anpassung der Betonzusammensetzung an Umwelt- und Nutzungseinflüsse sowie die qualitätsgesicherte Fertigung sorgen für Langlebigkeit.

Weitere Vorteile im Überblick:

  • Volumeneffizienz durch geeignete Deckentragsysteme, vorgespannte Bauteile und hochfeste Betone,
  • niedriger Energieverbrauch im Betrieb bei gleichzeitig hohem Nutzerkomfort – z. B. durch Bauteilaktivierung zur thermischen Nutzung von Betonelementen,
  • effizienter Brandschutz durch materialgerechte Querschnittsgestaltung.

Optimierungspotenzial durch konstruktive Planung

Über die grundsätzlichen Vorteile hinaus lassen sich Betonfertigteile unter verschiedenen Aspekten gezielt zur weiteren Ressourcenschonung optimieren, z. B.:

  • Materialeinsparungen durch statische Optimierung der Bauteile,
  • Abfallreduzierung und Verringerung der Bauzeit durch typisierte Bauteilquerschnitte,
  • hohe Widerstandsfähigkeit und Dauerhaftigkeit sowie geringer Reinigungs- und Wartungsaufwand durch Optimierung der Betonrezeptur.

Für die energetische Planung und Wärmeschutznachweise stehen folgende Werkzeuge zur Verfügung:

>> Planungsatlas Hochbau

>> U-Wert-Berechnungsprogramm


Baustoffwahl

Den „nachhaltigen“ Baustoff an sich gibt es nicht, jedoch beeinflusst die Baustoffwahl zahlreiche Kriterien der Nachhaltigkeitsbetrachtung. Gleichzeitig gibt es aber auch baustoffunabhängige Aspekte, so dass eine Bewertung der Nachhaltigkeit eines Bauwerkes ausschließlich auf Basis der verwendeten Baustoffe unangebracht ist. Dies bezieht sich insbesondere auf die Ergebnisse der Ökobilanz, bei welcher die Umweltwirkungen während der Produktion, der Nutzungsphase und der Entsorgung des Produktes systematisch analysiert werden. Das heißt, die Umweltwirkungen eines einzelnen Baustoffs sind in der Regel kein relevanter Faktor für die Nachhaltigkeit eines Bauwerkes.

Wichtiger ist die ganzheitliche Optimierung, insbesondere unter Berücksichtigung der Ökobilanz über Herstellung, Nutzung und Rückbau.

Betonfertigteile schneiden hier gut ab, vor allem wenn zusätzliche Maßnahmen zur Ressourcenschonung und CO2-Reduzierung getroffen werden:

  • Einsatz von Recyclinggesteinskörnung: Auch kleine Anteile an rezyklierter Gesteinskörnung können deutliche Effekte auf den Ressourcenschutz haben. 
    >> Weitere Informationen bieten das FDB-Merkblatt Nr. 15 sowie unser Wissensbeitrag “R-Beton”.
  • Klinkerreduzierte Zemente: Immer häufiger kommen auch in Betonfertigteilwerken Zemente mit reduziertem Klinkeranteil zum Einsatz. So lässt sich der CO₂-Fußabdruck weiter senken, ohne auf kurze Bauzeiten verzichten zu müssen. 

Der Anteil klassischer CEM-I-Zemente ist auch in Fertigteilwerken stark rückläufig. Er betrug bei den FDB-Mitgliedern im Jahr 2022 noch rund 60 %. Das heißt, die für den Betonfertigteilbau üblichen kurzen Bauzeiten sind auch in Zukunft bei hohen Anforderungen an den Klimaschutz zuverlässig erreichbar.

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